Das Hotel Ödhof ist unter anderem auf Basenfasten spezialisiert

Der Säure-Basen-Haushalt

Wie funktioniert der Säure-Basen-Haushalt?

Immer wieder ist in den Medien vom Säure-Basen-Haushalt die Rede. Aber was verbirgt sich eigentlich dahinter. Der Säure-Basen-Haushalt reguliert viele Prozesse in deinem Körper und sorgt dafür, dass die Organe und Körperflüssigkeiten in einem für sie idealen sauren oder basischem Milieu arbeiten können. Der Zustand des Säure-Basen-Haushaltes ändert sich ständig und ein gesunder Organismus ist in der Lage den Säure-Basen-Haushalt trotz ständiger Schwankungen im Gleichgewicht zu halten.

So ist es normal, dass der Magen im sauren Bereich arbeitet, um die mit der Nahrung aufgenommenen Nahrungsmittel aufzuspalten und zu verdauen. Dein Blut hat einen leicht basischen pH-Wert von 7,4. Die meisten Organe im menschlichen Körper funktionieren jedoch am besten im basischen Milieu.

Da der Basen-Haushalt ständigen Schwankungen unterworfen ist, gibt es natürlich auch Mittel und Wege, um diese Schwankungen auszugleichen. Dies geschieht mit Hilfe von Puffern. Das sind Substanzen und chemische Verbindungen die Säuren bzw. Basen neutralisieren können. Wichtig ist, dass die so gepufferten Basen und Säuren zeitnah ihrem Bestimmungsort zugeführt oder ausgeschieden werden können, damit die Puffer wieder frei für neue Aufgaben werden.

Was sind Säure-Basen-Tabellen?

Mit deiner Nahrung führst Du deinem Körper viele neue Basen und Säuren zu. Bei der Verdauung wird diese dann in Ihre Bestandteile zerlegt und über den Darm ins Blut aufgenommen. Der Säure-Basen-Haushalt muss mit Hilfe der Puffer regulierend eingreifen, um weiterhin einen Blut-pH-Wert von 7,4 herzustellen.

Wichtig zu wissen - dein Körper kann wichtige Säuren, wie z.B. die Magensäure, selbst bilden. Basen müssen jedoch unbedingt über die Nahrung aufgenommen werden. Somit bestimmst Du über deine Ernährung, wie viele Basen deinem Körper zur Verfügung stehen.

Da die meisten Organe im basischen Milieu arbeiten, sind viele Basen in der Ernährung von Vorteil. Daher tragen das Basenfasten und die Basenreiche Ernährung diesen wertvollen Bestandteil auch in Ihrem Namen.

Nun, Säure-Basen-Tabellen sollen uns helfen eine informierte Entscheidung zu treffen, welche Nahrungsmittel wertvoll für uns sind, indem Sie angeben, wie sauer oder basisch ein Lebensmittel verstoffwechselt wird. Es geht nicht darum, ob Basen oder Säuren im Lebensmittel enthalten sind, denn auch basische Nahrungsmittel enthalten Säuren. Es ist vielmehr von Bedeutung, ob dem Organismus nach der Verdauung Basen für andere Aufgaben zur Verfügung stehen.

Säuren müssen in komplizierten Prozessen neutralisiert und zur Ausscheidung über Atmung, Haut und Niere gebracht werden. Ein zu viel an Basen kommt seltener vor und kann einfach über den Urin ausgeschieden werden.

Basenfasten - was ist das?

Basenfasten bedeutet über einen begrenzten Zeitraum alle Säurebildner in der Ernährung zu vermeiden. Gemüse, Obst, Nüsse, Sprossen und Saaten, wie Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Sesam, werden basisch verstoffwechselt und spielen damit eine große Rolle während des Basenfastens. Hingegen sind Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Getreide und Genussmittel, wie Kaffee, Cola und Süßigkeiten alles Säurebildner und damit tabu.

Dadurch können die Basenreserven des Körpers aufgefrischt und etwaige Säure-Überschüsse abgebaut werden.

Zum Basenfasten gehört aber noch mehr - auch Bewegung an der frischen Luft und Entspannung stehen im Vordergrund. Basenfasten ist gleichzeitig auch Erholung und Auszeit für die Seele.

Basenfasten kannst du in einem Fastenhotel oder auch zu Haus ausprobieren. Am einfachsten ist es beim ersten Mal das Basenfasten unter einer erfahrenen Leitung zu erleben, da kannst du dann wertvolle Tipps und Tricks für daheim mitnehmen.

Basische Ernährung - was ist das?

Da dein Körper zu 80% aus Basen und zu 20% aus Säuren besteht, ist es, langfristig gesehen, von Vorteil sich genau so zu ernähren - nämlich 80% Basenbildner und nur 20% Säurebildner. Da die Basen überwiegen, wird demnach von basenreicher Ernährung gesprochen. Häufig wird jedoch auch Basische Ernährung als Synonym verwendet.

Bei der basischen Ernährung orientierst du dich am besten am Basenfasten und fügst einfach den ein oder anderen Säurebildner mit hinzu. Welche das sind, ist dir überlassen. Der eine mag gern Fisch, der andere präferiert ein Steak und der dritte möchte lieber eine deftige Linsensuppe oder kann nicht auf den morgendlichen Kaffee verzichten. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Säure-Basen-Tabellen helfen dabei zu verstehen, ob viele oder wenige Säuren nach der Verdauung entstehen. Dementsprechend kann die Ernährung mit vielen ausgleichenden Basen angepasst werden.

Ein Naturjoghurt ist von Natur aus säurebildend. Mit nur 50g frischem Obst wird er jedoch insgesamt leicht basisch verstoffwechselt. Ein kleines Steak kann gut mit einer großen Portion Gemüse oder Salat einfach ausgeglichen werden.

Welche Mess- bzw. Bewertungsmethoden werden für Säure-Basen-Tabellen verwendet?

Ragnar Berg

Die Basentheorie geht zurück auf den schwedischen Forscher Carl Gustav Ragnar Berg. Dieser widmete Anfang des 20. Jahrhunderts sein Leben der Erforschung des Säure-Basen-Haushalts. Er ermittelte den angeblichen Säure- und Basengehalt vieler Nahrungsmittel, indem er die Asche nach der Verbrennung analysierte.

Dabei setzte er das Vorhandensein von Kationen (positiv geladene Ionen) mit Basen und Anionen (negativ geladene Ionen) mit Säuren gleich. Zusätzlich versuchte er die Befunde mit ermittelten Harnwerten nach dem Verzehr von ausschließlich pflanzlicher Kost bzw. starkem Fleischverzehr zu korrelieren, was erstaunlicherweise gelang.

Interessanterweise sind die Ergebnisse von Ragnar Berg und die daraus resultierenden Säure-Basen-Tabellen bei vielen Lebensmitteln durchaus korrekt und vergleichbar mit neueren Ergebnissen.

Geigy Tabellen

In den 80er Jahren gab es dann noch die sogenannten Geigy-Tabellen, die Informationen zum Energiehaushalt und Ernährung bereitstellten. Der Herausgeber des Buches war damals die Ciba-Geigy AG, heute besser unter dem Namen Novartis bekannt.

Die PRAL Formel nach Remer Manz

Im Jahre 1995 gab es jedoch eine neue Bewertung von Nahrungsmitteln nach Remer Manz. Die beiden Doktoren haben ihre Bewertung anhand der PRAL-Formel vorgenommen, d.h. anhand der potenziellen Säurelast auf die Nieren (potential renal acid load).

In die Formel werden einerseits die Basen Calcium, Kalium und Magnesium in die Bewertung mit einbezogen - dies sind die größten Basenlieferanten, jedoch bei weitem nicht die einzigen. Auf der anderen Seiten werden Protein und Phosphor als die größten Säurelieferanten gegenübergestellt.

Diese Werte werden dann in die PRAL-Formel eingegeben und das Ergebnis zeigt an, wie basisch oder sauer ein Nahrungsmittel verstoffwechselt wird. Ein positiver Wert steht hier für saure Verstoffwechslung und ein negativer Wert für basische Lebensmittel.

Die Tabellen sind sicherlich eine gute Hilfe bei der Bewertung von Nahrungsmitteln, aber allein die Betrachtung der Formel weist schon auf mögliche Fehlerquellen hin. Erstens besteht ein Apfel nicht nur aus 3 Basen und 2 Säurelieferanten, d.h. die Formel kann nicht alle Inhaltsstoffe berücksichtigen und muss daher mit einer gewissen Ungenauigkeit leben.

Zweitens wurden zur Berechnung die ermittelten Inhaltsstoffe eines bestimmten Apfels hergenommen. Diesen Apfel gibt es aber so sicherlich kein zweites Mal, denn es gibt hunderte verschiedener Apfelsorten, unterschiedliche Standorte der Apfelbäume sorgen für eine unterschiedliche Verfügbarkeit der Nährstoffe im Boden und bei der Lagerung können schnell Vitamine und Mineralstoffe verloren gehen. Damit können die ermittelten Werte nur eine Richtschnur sein, aber niemals die aktuelle Situation repräsentieren.

Welche Sicht hat die Schulmedizin auf den Säure-Basen-Haushalt

Die Schulmedizin betrachtet den Säuren-Basen-Haushalt als eigenständigen autonomen Prozess, der sich von selbst reguliert und ausgleicht. Nach ihrer Ansicht kann eine Übersäuerung im Körper nicht entstehen. Jede Abweichung des Blut-pH-Wertes von 7,4 ist ein akute Stoffwechselentgleisung und bedarf sofortiger Behandlung.

In gewisser Weise hat die Schulmedizin damit auch recht, denn der Säure-Basen-Haushalt reagiert sehr vielschichtig und gleicht unter Nutzung der zur Verfügung stehenden Puffer entstandene Schieflagen sofort aus. Allerdings ist die Sichtweise aus meiner Erfahrung zu schwarz/weiß. Denn eine ständige Strapazierung der vorhandenen Puffer kann langfristig gesehen nicht vorteilhaft für den Organismus sein.

Interessanterweise werden zum Beispiel bei Patienten mit Niereninsuffizienz konkrete Ernährungsvorschläge gegeben, die den Grundlagen der basischen Ernährung entsprechen. Damit soll die Säurebelastung des Körpers gesenkt werden, damit die Niere ihrer Ausscheidungsfunktion nachkommen kann.

Warum sollte diese Ernährungsweise nur für Patienten mit Niereninsuffizienz gut sein? Wir können doch alle etwas für unsere eigene Gesundheit tun und präventiv eine mögliche Niereninsuffizienz oder andere Krankheiten vorbeugen, indem wir unseren Säure-Basen-Haushalt entlasten. Das ist ganz einfach - mit Basischer Ernährung.

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